Die Leute fragen mich, weshalb ich nichts mehr Persönliches schreibe. Die Antwort darauf ist ziemlich simpel: Was soll ich schreiben, wenn es nichts mehr zu sagen gibt?

Meine Uhren sind so ziemlich alle vor einem Jahr stehengeblieben und auch wenn gerade jemand den absurden Versuch wagt sie abzustauben und wieder vorsichtig aufzuziehen, bin ich skeptisch ob das funktioniert.

Im Moment fühlt sich alles nach einem großen Umbruch, einem tollen Engagement an – aber wer weiß schon ob diese ganze Szenerie nicht doch wieder eine trügerische ist und sich schneller im Nichts verflüchtigt als sie erschienen ist. Falls dem so ist würde es mich nicht weiter wundern denn so positiv ich auch versuche zu denken, die Quote meiner erfüllten Träume gleicht eher jener meiner bisherigen Lottogewinne. Was passiert ist? Das Leben. Und auch diesmal kann ich mir nicht vorstellen, dass es anders Enden wird. Der Realist in mir hat sich wohl zum Pessimisten verwandelt und den Optimisten zum Schweigen gebracht.

Applaudiert, applaudiert bitte laut…

Der Versuch, wieder einen persönlicheren Beitrag zu schreiben endet also in wirren Sätzen, in Metaphern die für niemanden einen Sinn ergeben außer für mich selbst. Und so mach ich eben weiter, spiele in diesem nächsten Akt mit als würde ich auch am Ende des Schauspiels noch auf der Bühne stehen. Doch vermutlich findet meine Figur auch diesmal ein baldiges, jähes Ende und wird auch aus diesem Stück hinaus geschrieben. Wenn der Vorhang fällt und das Publikum applaudiert sitze ich schon längst im Trümmerhaufen meiner selbst und übe für das nächste Stück. Ein nicht ganz so edles wie jenes zuvor aber die Zeit lehrt einem Bescheidenheit. Wenn ihr mir also jemals applaudiert, applaudiert bitte laut – denn es wird nicht all zu oft vorkommen dass ich auch im letzten Akt noch auf der Bühne stehe, weshalb ich diesen Moment mit Freude und Demut auskosten möchte – denn wenn ein Traum zur Realität wird, ist es Zeit die Augen langsam zu öffnen und sich in aller Dankbarkeit zu verneigen.

  1. Lieber Jürgen, ich kann an diesem Artikel nicht einfach vorbei klicken. Ich kenne dich wenig und weiß nicht, wie es in dir drinnen aussieht. Vielleicht klingt es wie eine Plattitüde, vielleicht ist es nicht sehr hilfreich. Aber ich kenne auch Scherbenfelder und den Moment, der keine Perspektive kennt. Danach aber kann durchaus wieder etwas kommen, dass sich Leben nennt. Manchmal geht man diesen Moment (der gefühlt lange dauern kann) allein durch und machmal braucht man jemanden dafür oder muss sich diesen Menschen suchen (im privaten oder professionellen Umfeld).
    Oder lese ich das hier irgendwie ganz falsch…

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