Polyphasischer Schlaf ist eine Schlafgewohnheit, bei der der normale monophasische Schlaf in mehrere kürzere Schlafperioden aufgeteilt wird. Anstatt einer zusammenhängenden Nachtruhe von 7-9 Stunden, schläft man beim polyphasischen Schlaf mehrmals am Tag für kürzere Zeitintervalle.

Die Idee hinter polyphasischem Schlaf ist, die Schlafzeit insgesamt zu reduzieren und die Schlafphasen effizienter zu gestalten, um mehr Zeit für andere Aktivitäten zu haben. Befürworter argumentieren, dass sich der Körper an diese Schlafmuster anpassen kann und Vorteile wie erhöhte Produktivität und verbesserte kognitive Funktionen daraus resultieren.

Es geht dabei, schnellstmöglich in die REM Phase zu gelangen, die wichtig für die kognitive Funktionen, das Lernen, die Träume und die Verarbeitung von Emotionen ist und dabei die Non-REM Phasen 1-3 zu verkürzen. DaVinci, Edison oder Tesla sind nur einige Persönlichkeiten, die diese Schlafmethode praktiziert haben. Wichtig zu erwähnen ist dabei, dass dies nicht für jeden geeignet ist und manche Menschen besser mit weniger Schlaf zu recht kommen als andere. Den Gedanken, durch einen effizienteren Schlaf Tag täglich zwei Stunden oder noch mehr an Zeit zu gewinnen, kann ich jedenfalls jede Menge abgewinnen.

Was hilft aller Sonnenaufgang wenn wir nicht aufstehen.

Georg Christoph Lichtenberg

Biphasic Sleep

Die einfachste und auch bekannteste Light-Variante des Polyphasischen Schlafs, bzw. auch der Zweiphasen-Schlaf genannt, wird in Südeuropa seit jeher praktiziert und nennt sich Siesta. Auch in China, Indien und Südafrika wird dies so gehandhabt. Es ist neben einer längeren Schlafphase in der Nacht, ein kurzer Mittagsschlaf, um seine Akkus für den Rest des Tages wieder aufzuladen. Die richtigen Polyphasische Varianten sind allerdings andere.

Uberman-Schlaf

Beim Uberman-Schlaf wird der Schlaf in kurze, gleichmäßig verteilte Nickerchen aufgeteilt, normalerweise alle 3-4 Stunden über den Tag verteilt. Diese dauern nur 20 Minuten und umfassen in der Regel nur REM-Schlaf. Insgesamt erhält man dadurch nur etwa 2 Stunden Schlaf pro Tag. Der Uberman-Schlaf erfordert eine strikte Disziplin und Anpassungsphase, da der Körper sich an den kurzen Schlaf und die häufigen Schlafphasen gewöhnen muss.

Everyman-Schlaf

Der Everyman-Schlaf ist etwas weniger extrem als der Uberman-Schlaf, bietet einem jedoch immer noch zusätzliche Stunden am Tag. Bei diesem Schlafplan gibt es eine längere Hauptperiode des Nachtschlafs, normalerweise etwa 3-4 Stunden, und mehrere kurze Schläfchen über den Tag verteilt.

Es gibt verschiedene Variationen des Everyman-Schlafs, wie zum Beispiel den “Everyman 2” (3,5 Stunden Nachtschlaf und zwei 20-minütige Nickerchen) oder den “Everyman 3” (3 Stunden Nachtschlaf und drei 20-minütige Nickerchen). Die genaue Struktur des Schlafplans kann an die individuellen Bedürfnisse und den Lebensstil angepasst werden. Der Everyman-Schlaf bietet immer noch eine ausreichende Menge an Schlaf, insbesondere in der Hauptnachtruhe.

Im Sommer perfekt

Diese Schlafvariationen sind natürlich extrem und nur möglich, wenn man sich seine Tage selbst einteilen kann und keine fix vorgegebenen Arbeitszeiten hat. Die Frage dabei ist auch immer, wie man die neu gewonnene Zeit sinnvoll für sich nutzen kann. In den Sommermonaten mach ich das öfter mal und starte den Tag, auch am Wochenende – gerne mal um 4:30 mit einem einstündigen Spaziergang zum Sonnenaufgang. Die Zeit die man gewinnt wenn man derart früh aufsteht ist immens und macht sich den ganzen Tag lang bemerkbar. Im Gegensatz zu den Menschen die um 9 aufstehen, hat man schon volle 4,5 Stunden verbracht – mit Bewegung oder anderen Dingen die einem gut tun. Im Winter würde ich dies allerdings nie hinbekommen und darum reizt es mich auch so enorm, die kälteren Monate zukünftig in wärmen Regionen zu verbringen. Aber mehr dazu…ein ander mal. Der Polyphasische Schlaf ist auf jeden Fall eine spannende Geschichte, mit der ich diesen Sommer noch ein wenig experimentieren möchte.


Es ist nicht genug zu wissen – man muss auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen – man muss auch tun..

Johann Wolfgang von Goethe





  1. Interessanter Ansatz, besonders da ich oft früh aufwache und mich im Bett wälze. Werde mal versuchen den Tag eher zu beginnen und meine Schlafphasen anzupassen.

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