Langsam aber sicher ist ein Ende der Hospital Stories absehbar. Die heutige Koloskopie war so ziemlich das furchtbarste was ich bis jetzt erlebt habe – nicht die Untersuchung selbst, sondern die Vorbereitung am Tag davor. Zwei Liter dieses unfassbar ekelhaften und abführenden Getränks runterzuwürgen macht definitiv keinen Spaß, ebenso wenig wie die 6 Stunden die man danach am WC verbringt. Eine absolute Qual, die ich nie wieder erleben möchte.

Fernab der Untersuchungen tut sich hier relativ wenig. Außer dass die schlaflosen Nächte auf Grund meines unruhigen Zimmerkollegen schon etwas nerven, kann ich kaum was berichten. Manchmal bringe ich verwirrte Patienten vom Garten auf ihr Zimmer zurück aber ansonsten ist die Abteilung eine ruhige und unspektakuläre Insel. Morgen steht ein quasi Ruhetag an, ehe es am Mi. zur letzte Untersuchung kommt. Danach wird man mir mein endgültiges Testament verlesen.

Die sich kurzfristig anbahnende Lovestory ist auch massiv am Abflauen. Unser großer Altersunterschied führt eher zu nichts als zu unvergesslichen Momenten.

Tag 10 im Landesklinikum Baden, es ist gerade mal 19:30 und ich bin so unfassbar müde, dass mir beim Schreiben fast die Augen zufallen.

Ich bin es müde, geträumt zu haben, freilich nicht müde zu träumen.

Fernando Pessoa

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