Kurz vor dem Abflug aus Kopenhagen, sehe ich etwas glitzerndes in meinem Augenwinkel. Es sind die Räder eines kleinen Rollstuhls, die bei jeder Umdrehung in einer anderen bunten Farbe aufleuchten. Darin sitzt ein Mädchen im Alter von etwa 4 Jahren, das eine rosa Prinzessinnen Krone trägt. Sie sieht sehr müde und irgendwie traurig aus. Der Anblick nimmt mich mit und ich frage mich, wie ihr zukünftiges Leben wohl verlaufen wird.

Die Zukunftsfrage

Kopenhagen hat mir heute mehrfach auf unterschiedliche Art und Weise die Zukunftsfrage gestellt. Das erste mal im Dänischen Nationalmuseum, dann im Museum of Copenhagen und ganz besonders im Designmuseum Dänemark. Die aktuelle Generation denkt immer am Puls der Zeit zu leben und vielleicht tut sie das auch. Schreitet man durch Museumsräume alter Epochen, kommt einem alles unglaublich rückschrittlich vor und man fragt sich, wie Menschen so leben konnten. Man muss aber keine Jahrhunderte zurück gehen sondern es genügen 20-30 Jahre. Betritt man die musealen Räume der 80er und 90er, die man selbst miterlebt hat, kommt es einem vor wie eine ewig gestrige Welt. Damals dachten wir ebenso am Puls der Zeit zu sein und vorne weg zu gehen. Aus heutiger Sicht wirkt das wie eine einzige, wahnwitzige Illusion. Wir hatten ja keine Ahnung. 

Der Kanadische Professor für Genetik, David Suzuki meinte:

The future doesnt exist. The only thing that exist is now and our memory what happened in the past. But because we invented the idea of a future, we’re the only animal that realized we can afffect the future by what we do today.

David Suzuki

The Library of Change

Die Zukunft durch unser heutiges handeln beeinflussen. Es sind dies zweifellos die großen Fragen der Gegenwart, wie sich unsere Gesellschaft entwickeln wird und genau damit beschäftigt sich auch die Ausstellung des Designmuseum Dänemarks. Unter den Stichworten Human Intelligence & The Library of Change wird versucht, Perspektiven und Ideen für die Zukunft zu finden. Wenn man eines aus den unzähligen Ideen mitnehmen kann, dann dass das Morgen genau so wenig mit dem Heute zu tun hat, wie das Heute mit dem Gestern. Es wird sich enorm vieles ändern und wie so oft steht über allem die Hoffnung, dass es dies zum Guten tut.

Alles wird gut

Dem kleinen Mädchen wünsche ich auf jeden Fall von Herzen, dass die zukünftige Wissenschaft und Technik für sie Wunder bewirken mögen und dass bei all dem was kommen mag, sie ein wunderschönes Leben vor sich hat und sich ihre Traurigkeit schon bald in Fröhlichkeit verwandelt.

2 Flüge, 3 Tage, 12 Museen und unzählige spannende Begegnungen, Beobachtungen, Gedanken und Erlebnisse. Danke an Kopenhagen – in 3 Akten – und darüber hinaus.

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