Kolumnen

Schwerelos

Mit Wind im Rücken, Regen im Gesicht und dem Song Weightless von Twin Tacota im Ohr, schreite ich fast schwerelos über den nassen Asphalt durch die Nacht. Während mir Regentropfen über das Gesicht laufen, nehme ich einen vertrauten Geruch wahr. Mein Blick schweift in alle Himmelsrichtungen und stoppt bei einem offenen Fenster, aus dem ein Kopf mit einem roten Kaputzenhoodie blickt. Er gehört einem dunkelhaarigen Mädchen das in aller Seelenruhe einen Joint raucht. Nicht erst dieser Anblick zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. Vor wenigen Stunden erst sah ich mein 15-jähriges ich, wie es mich an der Kinokasse bediente und mir die Tickets aushändigte. “Du hast noch eine lange, wilde Reise vor dir” denke ich mir und wünsche dem Kerl alles Gute. So eine “real life” Zeitreise ist schon etwas schräges. Meine Schritte werden schneller, da der Wind zum Sturm avanciert und mein aufrechter Gang das seine dazu beiträgt. Die Nacht mag zwar regnerisch und windig sein, doch sie ist auch mild und gütig. Zwischen Mond und reflektierendem Bürgersteig sehe ich mein Spiegelbild und ich habe das Gefühl, dass diese Person alles im Griff hat. Es ist alles OK und in Ordnung wie es ist denke ich mir, ehe mir Bilder von Pizzakartons, Sektgläsern und unvergessenen Nächten in den Sinn kommen. In diesen Nächten sah ich Liebe in deinen Augen und wir fühlten uns weightlessschwerelos. Es geht mir dennoch gut und ich gehe meinen Weg so gut es mir möglich ist. Immer im besten Wissen und Gewissen – mit Anstand, Offenheit, selbstbewusst und jeder Menge Herz.

Lass deine Taten sein wie deine Worte. Und deine Worte wie dein Herz.

Ludwig Uhland

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