Heute durfte ich bei Sonnenschein und blauen Himmel die andere, unbeschwerte Seite von Warschau kennen lernen. Nach einem Schnelldurchgang durchs technische Museum ging es für mich in den wunderschönen und riesigen Lazienki-Park, wo sich alt und jung begegnet, um die Seele baumeln zu lassen. Der 76 Hektar große königliche Park beherbergt nicht nur die zutraulichsten Eichhörnchen der Welt sondern auch den, auf einer kleinen Insel liegenden, Lazienki-Palast sowie den Myslewicki Palast, die alte und neue Orangerie, ein Amphitheater und zahlreiche weiterer schöner Gebäude. Am Gewässer machen es sich Enten, Schwäne und sogar Pfaue gemütlich. Ein traumhaft schöner Park, in dem man den ganzen Tag verbringen könnte. Ebenfalls dort befindet sich das Schloss Ujazdów, das neben einem Restaurant auch eine Contemporary Art Ausstellung beherbergt. Um in die Ausstellung zu gelangen, musste man sich den Weg durch einen chaotischen Buchladen schlagen. Die Bücher lagen alle kreuz und quer verteilt, an jedem Eck stöberten Menschen in Bücher und warfen sie dann gefühlt wieder irgendwo hin. Der Bibliothekar saß umringt von großen Bücherstapel etwas hilflos da und aß sein Mittagessen aus einer kleinen Plastikbox die auf seinen Knien ruhte, da er keinen Platz fand, um sie abzustellen. Irgendwann ist hier etwas ordentlich aus den Fugen geraten. Der Anblick des Chaos war aber irgendwie erheiternd.

Chopin

Die zweite Hälfte gehörte heute Chopin. Bereits im Lazienki-Park durch die übergroßer Statue angekündigt, ging es in weiterer Folge ins Chopin Museum, um etwas mehr über den Künstler und dessen Musik zu erfahren. Der junge Mann wurde leider nur 39 Jahre alt, doch hat er Spuren hinterlassen die weit über Warschau hinausreichen. Am Abend hieß es dann “Time for Chopin”. In einem Seitenflügel des Warschauer Königsschloss fand ein einstündiges Chopin Konzert in kleinem Rahmen statt, bei dem der Pianist Wojciech Pyrc groß aufspielte und mit Standing Ovation gewürdigt wurde. Danach ging es etwas unerwartet noch in Begleitung durch die Altstadt, die nach wie vor von Weihnachtsbeleuchtung geschmückt wird. Ich war im ganzen Dezember nicht in einer derartigen Weihnachtsstimmung wie heute, an diesem 18. Februar in Warschau. Es war ein wunderschöner Abschluss eines tollen Tages. Ja, auch so kann Warschau sein – leicht, fröhlich und lebendig.

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