Meine Beine tragen mich so schnell von Museum zu Museum dass meine Augen kaum noch mithalten können. Alte Gemälde, schwarz weiß Fotografien, Reliquien, abstrakte Kurzfilme, alte Schriften und moderne Kunst. Jedes Werk von unterschiedlichsten Individuen diverser Zeiten erschaffen. Manchmal aus einer Auftragsarbeit, manchmal aus Berufung oder auch nur aus einem Gefühl heraus. Wenn ich Museen betrete schreit mich die Kunst regelrecht an. Als hätten die Räumlichkeiten und Werke nur auf mich gewartet um mir laut zu sagen, auch endlich etwas künstlerisch wertvolles beizutragen. Es ist ein starkes Gefühl, dass mich mit jedem Schritt stärker umgibt und noch Tage lang nachhallt.

Der Drang nach Kreativität und Sinnlichkeit, der Ruf nach Neuem und des Verlassens breitgetretener Wege. Die Kunst, endlich auf die Stimme zu hören die schon so lange und lautstark die Entfaltung des eigenen Potential fordert. Die eigene Wahrnehmung nach außen kehren und die äußeren Stimmen ausblenden. Den Status Quo verlassen und der Welt eigene Abdrücke verleihen, von denen ich nicht mal selbst weiß wie sie aussehen. Etwas schaffen und kreieren, fühlen und empfinden – anstatt dem ewig gleichen Band zu lauschen. Damit geht auch der Drang einher anders zu Leben als bisher, sich gegen alt eingerostete Konventionen zu widersetzen. Denn mit jedem Tag der vergeht, nähert man sich unweigerlich dem Zeitpunkt, an dem man sich nur noch kraftlos fragen wird „was wäre nur gewesen wenn…“

Alle Menschen haben die Anlage, schöpferisch tätig zu sein. Nur merken es die meisten nie.

Truman Capote

Im Prinzip folge ich in dieser Sekunde, mit jedem Wort das ich verfasse, diesem Aufruf. Kreativität und Kunst kennen keine Grenzen. Es muss nicht erst ein Pinsel eine Leinwand berühren um Kunst entstehen zu lassen. Die kreative Spielwiese ist unendlich bunt und weit und meine ist und bleibt das geschriebene Wort. Unscheinbare Beobachtungen, die kaum jemand zu sehen scheint, in Worte zu gießen, ist mein Metier. Scheinbare Nichtigkeiten nach vorne zu kehren und den vermeintlichen Wichtigkeiten, ein wenig des falschen Glanzes zu nehmen. In der stillen Zurückhaltung Werte zu erkennen, die der Gesellschaft gut tun würden und diese in schriftlicher Form wiederzugeben oder verlorenes aus alten Zeiten neu zu entdecken und in einen Kontext zu unserer Zeit zu bringen, ist meine Art der Kreativität.

Nicht, was ich habe, sondern was ich schaffe, ist mein Reich.

Thomas Carlyle

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